Diabetiker müssen gar kein Idealgewicht haben

C. Diehm

Eine neue Metaanalyse von zusammengefaßten 20 Studien an etwa 250016 Patienten zeigt, dass die Gesamtsterblichkeit bei Diabetikern bei einem Body-Maß-Index (BMI) von 25-30 signifikant um 18% geringer war als bei normalgewichtigen Patienten. Bei Adipositas/Fettleibigkeit (BMI über 30 Kg/m2) lag nur bei älteren Patienten eine 31%ige Reduktion der Gesamtsterblichkeit vor. Die Autoren fordern weitere Studien  zu dieser Thematik, zumal Faktoren wie körperliche Aktivität oder Verteilung des Körperfettes bei dieser Untersuchung nicht berücksichtigt wurde.

Heiserkeit vorbeugen

C. Diehm

Wenn Heiserkeit mal mehr als 2-3 Wochen anhält, sollten Kehlkopf und Stimmbänder unbedingt vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersucht werden. Meist sind Virusinfekte die Ursache. Besonders lästig für Menschen, die viel sprechen müssen. Auch Stress und Staub kann zur Heiserkeit führen.

Was kann man prophylaktisch tun?

Die Stimmbänder sollten feucht gehalten werden. Naturmedizinisch z.B. mit Salbei oder ätherischen Ölen und mit Salz. Es gibt auch spezielle Halstabletten (z.B. GeloRevoice®). Es handelt sich dabei um einen Hydrogel-Wirkstoffkomplex mit Hyaluronsäure.

Vitamin D-Mangel

C. Diehm

Ob ein Vitamin D-Mangel vorliegt oder nicht, zeigt sich am Blutspiegel des 25(OH)D-Wertes. Experten haben keinen Zweifel daran, dass eine ausreichende Vitamin D-Versorgung in der Bevölkerung in Deutschland alleine durch den Konsum von Vitamin D-reicher Nahrung und regelmäßigem Sonnenlicht kaum geschafft werden kann. Der Durchschnittsdeutsche hat am Ende der Wintermonate in aller Regel einen ausgeprägten Vitamin D-Mangel.

Wenn die gefundenen Spiegel im Blut sehr niedrig sein sollten, wird heute empfohlen, dass man 100.000 IE als Initialdosis genommen wird, um die leeren Speicher aufzufüllen. Die Langzeit-Behandlung sieht dann so aus, dass 800 IE/Tag empfehlenswert sind bzw. 20-25000 IE pro Monat. Wenn die Vitamin D-Spiegel anfangs sehr niedrig waren, empfiehlt sich eine Kontrolle nach Ablauf von 6 Monaten.   Als Normalwert sehen wir heute einen Spiegel von 30 ng/ml an. Das wird als optimaler Wert angesehen.

„Blutverdünnung“ bei Beinvenenthrombose

C. Diehm

Ein halbes Jahr reicht oft nicht

In der Vergangenheit mussten Patienten mit einer akuten Thrombose oder einer Lungenembolie in den ersten Tagen mit einer „Bauchspritze“ (niedermolekulares Heparin) behandelt werden. Im Anschluss erfolgte eine Therapie mit sogenannten Vitamin-K-Antagonisten für 3-6 Monate.

Neuerdings können „Thrombose-Patienten“ und auch Patienten mit einer Lungenembolie mit modernen, neuen Gerinnungshemmern behandelt werden, die viele Nachteile der alten Gerinnungshemmer wie Marcumar nicht mehr haben.

Man muss keine regelmäßigen Kontrollen der Blutgerinnung durchführen. Es gibt keine Interaktionen mehr mit Nahrungsmittel.

Auch das Überbrücken von blutigen Eingriffen unter der gerinnungshemmenden Therapie ist deutlich einfacher geworden.

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Thrombose in den Beckenvenen (hochsitzende Thrombose) und die Lungenembolie, das höchste Risiko für erneut auftretende Gerinnselbildung haben.

Eine neue Studie hat jetzt gezeigt, das „Thrombosepatienten“ erheblich davon profitieren, wenn sie mit dem neuen Medikament nicht 6 Monate, sondern 12 Monate lang behandelt werden. Die Thromboserate konnte durch die Verlängerung der Therapie von 9,3% auf 2,3% gesenkt werden. Erfreulicherweise traten durch die Verlängerung der gerinnungshemmenden Behandlung nicht mehr Blutungskomplikationen auf.

Herzrisiko – Stehen genauso schlecht wie sitzen

C. Diehm

Eine neue kanadische Studie an 7320 zu Beginn der Untersuchung herzgesunden Beschäftigten ergab, dass Stehen im Beruf für das Herz noch ungünstiger zu sein scheint als das Sitzen.

Im Laufe von einem Jahr traten bei 3,4% der Studienteilnehmer eine Herzkrankheit auf (Herzinfarkt oder Herzleistungsschwäche). Wenn man sitzende Tätigkeit mit stehender Tätigkeit vergleicht, dann war beim Stehen das Herzrisiko doppelt so hoch. Was sich dagegen sehr günstig auswirkte, war ein Wechsel von Stehen, Sitzen und Gehen während der Arbeit. Eine solche Kombination halbiert das Herzrisiko, wie jetzt in der amerikanischen Zeitschrift für Epidemiologie zu lesen war.

Ibuprofen erhöht Blutdruck

C. Diehm

Das antientzündlich wirkende Schmerzmittel Ibuprofen bekommt man in der Apotheke ohne Rezept. Man muss aber bedenken, dass dieses Medikament den Blutdruck deutlich erhöhen kann.

Wir wissen, dass diese Medikamentengruppe der nicht steroidalen Antirheumatika das Herzinfarktrisiko erhöht und möglicherweise spielt dabei ein blutdruckerhöhender Effekt dieser Medikamente eine Rolle. Eine jetzt veröffentlichte Klinikstudie zeigte, dass Ibuprofen den 24-Stunden-Blutdruck um 4mmHg erhöht. Diese Tatsache muss natürlich auch bei der Bluthochdruckbehandlung berücksichtigt werden.