„Blutverdünnung“ bei Beinvenenthrombose

C. Diehm

Ein halbes Jahr reicht oft nicht

In der Vergangenheit mussten Patienten mit einer akuten Thrombose oder einer Lungenembolie in den ersten Tagen mit einer „Bauchspritze“ (niedermolekulares Heparin) behandelt werden. Im Anschluss erfolgte eine Therapie mit sogenannten Vitamin-K-Antagonisten für 3-6 Monate.

Neuerdings können „Thrombose-Patienten“ und auch Patienten mit einer Lungenembolie mit modernen, neuen Gerinnungshemmern behandelt werden, die viele Nachteile der alten Gerinnungshemmer wie Marcumar nicht mehr haben.

Man muss keine regelmäßigen Kontrollen der Blutgerinnung durchführen. Es gibt keine Interaktionen mehr mit Nahrungsmittel.

Auch das Überbrücken von blutigen Eingriffen unter der gerinnungshemmenden Therapie ist deutlich einfacher geworden.

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Thrombose in den Beckenvenen (hochsitzende Thrombose) und die Lungenembolie, das höchste Risiko für erneut auftretende Gerinnselbildung haben.

Eine neue Studie hat jetzt gezeigt, das „Thrombosepatienten“ erheblich davon profitieren, wenn sie mit dem neuen Medikament nicht 6 Monate, sondern 12 Monate lang behandelt werden. Die Thromboserate konnte durch die Verlängerung der Therapie von 9,3% auf 2,3% gesenkt werden. Erfreulicherweise traten durch die Verlängerung der gerinnungshemmenden Behandlung nicht mehr Blutungskomplikationen auf.